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Wie erkennst du Atemwegsprobleme bei deinem Pferd?

Autorenbild: Anne RammingAnne Ramming

Wichtige Symptome und naturheilkundliche Tipps für die Behandlung von Husten


Kennst du das? Dein Pferd hustet plötzlich häufiger, oder es scheint beim Training schneller erschöpft zu sein? Atemwegsprobleme bei Pferden können sich oft schleichend entwickeln und sind nicht immer leicht zu erkennen. Doch je früher du eingreifst, desto besser sind die Chancen auf eine schnelle Genesung. In diesem Beitrag erfährst du, auf welche Symptome du achten solltest und welche ersten naturheilkundlichen Maßnahmen bei Atemwegserkrankungen deinem Pferd helfen können.


Detailaufnahme von einem Pferdemaul, das aus den Nüstern dampft
Detailaufnahme von einem Pferdemaul, das aus den Nüstern dampft


Häufige Symptome von Atemwegsproblemen bei Pferden


  • Husten: Ein häufiges Anzeichen für Atemwegserkrankungen ist Husten – sei es trocken oder feucht. Achte besonders darauf, wenn dein Pferd während oder nach dem Training hustet. Dies könnte ein Zeichen für eine Entzündung in den Atemwegen sein. Husten beim Fressen kann zum Beispiel ein Hinweis auf eine Allergie sein.

  • Nasenfluss: Beobachte den Nasenausfluss deines Pferdes genau. Ein klarer Schleim ist meistens harmlos, doch wenn der Ausfluss gelb oder grünlich wird, kann dies auf eine bakterielle Infektion hinweisen.

  • Erhöhte Atemfrequenz: Ein gesundes Pferd atmet im Ruhezustand etwa 8 bis 16 Mal pro Minute. Wenn du feststellst, dass dein Pferd auch in Ruhe schneller atmet, könnte dies ein Hinweis auf Atembeschwerden sein.

  • Erhöhter Atemaufwand: Wenn du bemerkst, dass sich die Flanken deines Pferdes beim Atmen sichtbar bewegen oder es mit den Bauchmuskeln "pumpt", könnte dies auf Schwierigkeiten beim Atmen hinweisen.

  • Keuchen oder Pfeifen: Ungewöhnliche Atemgeräusche wie Keuchen oder Pfeifen sind klare Anzeichen für verengte Atemwege.

  • Leistungsschwäche: Plötzliche Ermüdung und eine reduzierte Leistungsfähigkeit können auf Atemprobleme hindeuten, da das Pferd nicht genügend Sauerstoff bekommt.

  • Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur (ab 38,2°C) könnte ein Zeichen für eine Infektion sein.

  • Abgeschlagenheit: Ein apathisches Verhalten oder mangelndes Interesse an seiner Umgebung ist ebenfalls ein Hinweis auf mögliche gesundheitliche Probleme.

 


 

 

Mögliche Ursachen für Atemwegserkrankungen bei Pferden


  • Staub und Schimmel in der Einstreu: Staubige oder schimmelige Einstreu kann die Atemwege deines Pferdes reizen und zu langfristigen Schäden führen.

  • Heuqualität: Schimmelbefallenes oder staubiges Heu stellt ein großes Risiko für die Lunge deines Pferdes dar. Auch wenn das Heu gut aussieht und nicht staubt, kann sich darin dennoch ein Lagerpilz eingenistet haben. Aufschluss gibt letztendlich nur eine Heuanalyse.

  • Allergien: Pollen und andere Umwelteinflüsse können allergische Reaktionen auslösen.

  • Infektionen: Viren, Bakterien und Pilze sind häufige Auslöser für Atemwegserkrankungen.

  • Schlechte Stallbelüftung: Eine unzureichende Luftzirkulation im Stall begünstigt die Ansammlung von Schadstoffen und kann Atemprobleme verstärken.

  • Temperaturschwankungen: Plötzliche Wetterwechsel können das Immunsystem deines Pferdes belasten.

 


 

 

Erste Schritte bei Verdacht auf Atemwegsprobleme


  • Beobachtung: Führe ein Tagebuch über die Symptome und mögliche Auslöser der Atemprobleme deines Pferdes. Oftmals braucht es detektivische Ermittlungen, um den tatsächlichen Auslöser zu finden.

  • Temperatur messen: Kontrolliere die Körpertemperatur deines Pferdes. Ein erhöhter Wert ist immer abzuklären.

  • Nasenfluss untersuchen: Achte auf die Farbe und Konsistenz des Nasenausflusses, um Anzeichen für eine Infektion oder Allergie zu erkennen.

  • Haltungsbedingungen überprüfen: Stelle sicher, dass der Stall staubfrei ist und für eine gute Belüftung sorgt. Eine schlechte Stallhygiene kann zu Atemwegsproblemen führen.

  • Tierarzt kontaktieren: Wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.

 

 


 

Präventionsmaßnahmen für gesunde Atemwege


  • Staubfreie Einstreu verwenden: Wähle staubfreie Einstreu wie Leinstroh, extra staubreduziertes Rapsstroh oder Holzspäne, um die Atemwege zu entlasten.

  • Stallbelüftung verbessern: Achte darauf, dass dein Stall ausreichend belüftet ist, um die Luftqualität zu optimieren.

  • Regelmäßige Bewegung: Bewegung an der frischen Luft stärkt die Lungenfunktion deines Pferdes und hilft, die Atemwege freizuhalten. Mit Intervalltraining von 15 Minuten leichter Arbeit, danach 15 Minuten Pause und anschließend 15 Minuten wieder leichtem Training kannst du die Lunge deines Pferdes gut unterstützen. Gerade Training am Boden bietet sich dafür sehr gut an.

  • Stress vermeiden: Ein stressfreies Umfeld stärkt das Immunsystem und unterstützt die natürliche Abwehr des Pferdes gegen Atemwegserkrankungen.




 

 

Naturheilkundliche Tipps bei Husten


Wenn dein Pferd an Husten leidet, gibt es verschiedene naturheilkundliche Ansätze, die dir helfen können, die Symptome zu lindern und die Heilung zu unterstützen:

  1. Pferdekräuter wie Thymian und Eibisch: Diese Kräuter haben entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften, die die Atemwege deines Pferdes beruhigen können. Eibisch in Kombination mit Thymian hilft, die Bronchien zu erweitern und den Schleim zu lösen.

  2. Propolis: Dieses natürliche Bienenharz wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und kann helfen, Infektionen der Atemwege zu bekämpfen.

  3. Schwarzkümmelöl: Schwarzkümmel als Öl oder auch als Schwarzkümmelkuchen hilft gegen Entzündungen im Körper. Außerdem stärkt es das Immunsystem.

  4. Heu bedampfen: Bei Verdacht auf Bakterien oder Schimmelpilzbelastetem Heu als Auslöser für den Husten bei deinem Pferd, kannst du dir günstig und mit wenig Aufwand eine Heubedampfungsanalge selbst bauen. Eine einfache Anleitung dazu findest du auf meinem Youtube-Kanal Die gesunde Minute für dein Pferd

  5. Inhalation von Kräuterdämpfen: Die Inhalation von Kamilledämpfen kann deinem Pferd helfen, die Atemwege zu befreien und Schleim zu lösen.

  6. Viele weitere Tipps und Informationen zu Husten bei Pferden findest du auch in meinem Buch: Husten bei Pferden


 


 

Fazit

Das frühe Erkennen von Atemwegsproblemen bei deinem Pferd ist entscheidend für eine schnelle und erfolgreiche Behandlung. Achte auf Symptome wie Husten, Nasenfluss und Atemgeräusche und handle rechtzeitig. Mit präventiven Maßnahmen wie staubfreier Einstreu, guter Stallbelüftung und einer ausgewogenen Haltung kannst du das Risiko für Atemwegserkrankungen deutlich reduzieren. Ergänzend dazu können naturheilkundliche Methoden wie beispielsweise Kräuter eine wertvolle Unterstützung bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen sein.

 


 

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